ErdBlog

Frauengeschichten
  by lobotommy
Tags darauf traf ich mich mit Walther, der mit Susi zusammen war, die ich angerufen hatte, weil sie sich zwei Tage zuvor gemeldet hatte. Mit beiden war gut auszukommen. Sie gaben sich spitzfindig und relativ harmlos. Eine Kombination, die nicht oft anzutreffen war und mit der ich gut klar kam. Ich fuhr mit dem Fahrrad zu ihrer Wohnung. Walther begrüßte mich im Treppenhaus. Ich wußte, dass Susi nachkommen wollte, weil sie sich noch mit irgendwelchen Leuten treffen musste. Sie war Landesvorsitzende irgendeiner kleinen Partei für ein vereintes Europa und Gewerkschaftsmitglied. Es imponierte mir und ich fand es interessant, jemanden zu kennen, der politisch engagiert war. Walther war in der linken Szene unterwegs und beide schienen sich in der komplizierten Welt der Gruppierungen und Ideologien auszukennen. Sie waren diskursfest. Sie schienen ganz gut Oberwasser behalten zu haben. Wir liefen ein bißchen durch die City und redeten ziemlichen Müll. Es war recht ersprießlich. So liefen wir die Straße entlang, angestachelt durch unsere Eloquenz, leicht fickrig. Ich scannte die Passanten nach Frauen. Ich sah einen Jungen, der sein Handy vor den Bauch hielt und redete. „Meinst Du, es ist gefährlich, wenn so viele Menschen mit Smartphones herumlaufen, ohne einen Hauch Scham zu empfinden?“ Walther drehte sich um: „Na für ihn jedenfalls nicht.“ „Man sollte so ein Geschirr entwickeln, das man sich aufs Gesicht setzt und das Teil einfach reinhängt.“ „Ich glaube, das gibt’s schon."

Um noch etwas zu essen, steuerten wir einen Burgerladen an, der aber draußen an der verrußten Hauptstraße keine freien Plätze mehr hatte. Also gingen wir in ein Thailokal. Man musste durch eine nette Gegend. Viel los und eine Kneipe neben der anderen. Auf dem Löwenplatz hatten sie den Sommer über alles aufgerissen und davor Planken und Warnschilder hingestellt. Es sah unschön aus, die Aura des Platzes litt dadurch aber nur gering. Es blieb familiär. Rechts und links zwei Kneipen, die sich in Ruhe ließen und in der Mitte ein kreisrunder Brunnen mit klassischem Löwenkonterfei. Es fühlte sich an, als ob das Leben kurz mal Hallo sagte, wenn man hier entlang ging.

Auf den Brunnenstufen saß ein Mädchen mit ihrer Freundin. Ein Penner hatte ein paar Wochen vorher hier auf sein Recht bestanden, nicht gefüttert und einfach in Ruhe gelassen zu werden. Während er wie eine Flunder über den Stufen hing, hatte ein junges, attraktives Pärchen, etwas zu trinken und ein Sandwich für ihn bereit gelegt. Dafür bedankte er sich nach dem Aufwachen, indem er die Devotionalien, so weit in die Fußgängerzone schleuderte, wie er nur konnte und dabei rief, man solle sich alles in den Arsch stecken. Es war ein großer Auftritt. Nun saß dort dieses Mädchen von unscheinbarer Größe, in kurzer, eleganter Hose und figurbetonter Bluse. Sie hatte dunkelbraunes Haar und ein ausdruckstarkes Gesicht. Irgendetwas Toughes schimmerte durch. Sie unterhielt sich mit ihrer dicklichen Freundin.

Wir standen an der Ampel und ich betete darum, dass sie nicht umsprang. Ich schaute ihr ins Gesicht und sie erwiderte meinen Blick. Eine Weile standen wir uns entgeistert gegenüber. Ich versuchte mich währenddessen mit Walther zu unterhalten, war aber zunehmend abgelenkt. Er schien davon nichts zu merken. Die Ampel war wieder auf rot gesprungen.

„Was dagegen, wenn mein Kumpel und ich euch zusetzen?“
Das war meine Einstiegszeile, mal gucken, wie die ankommen würde.
„Ok.“ Anscheinend hatte ich mich undeutlich genug ausgedrückt.
Ich schaute Walther an und sagte:“Wir können auch hier auf Lisa warten.“ „Also nichts mehr essen?“
„Nein.“
Wir saßen und ich wurde nervös.
„Hey, ich will sowieso Bier holen, möchtet ihr auch was?“
„Nein danke, wir haben schon.“ Die Toughe hielt ihre Flasche hoch.
„Du auch nicht?“, fragte ich die Dicke.
„Nein.“
„Was möchtest du?“ „Ich nehme ein Bier“, sagte Walther.
„Irgendwelche Vorlieben?“
Ich ging in den Laden um die Ecke, holte fünf Bier aus dem Kühlschrank, bezahlte und ging wieder zurück. Walther hatte noch keinen Kontakt aufgenommen. Er tippelte auf seinem Smartphone. Die Toughe war fort, nur die Dicke saß auf den Stufen. Ich öffnete die Flasche und hielt sie der Dicken hin. „Prost!“ Sie erwiderte. Wir tranken. „Was macht ihr hier so?“ „Wir warten auf einen Freund.“
„Meinst Du, er kommt noch?“
„Oh ja, wir sind zu früh dran.“
„Wir warten auch noch auf eine Freundin. Eine wahnsinnig interessante Persönlichkeit. Politfunktionärin.“
„Was ist das?“
„Sie engagiert sich für Europa.“
„Ah.“
Pause. Ich wollte schlagfertig sein und schaffte es nicht.
„Hey, das ist übrigens Walther. Auf seine Freundin warten wir.“
„Hallo.“ Sie gaben sich die Hand.
„Ich bin Michelle.“ „Hi, Michelle. Konrad.“
Es dauerte.
„Walther spielt Klavier und ich Harfe.“
„Wow, Harfe, das ist aber schwer, oder?“
„Man kommt nicht so leicht die Treppe hoch.“ „Wir sind für den Kulturbetrieb zuständig.“ „Wir formen künftige Generationen.“
Ich sah das toughe Mädel mit dem Hosenanzug wieder. Sie setzte sich wortlos zu ihrer Freundin. Ich war verwirrt. Wollten die beiden vielleicht alleine sein?
„Und was machst du?“, fragte ich die Dicke.
„Ich bin Friseuse.“
Jetzt tat es etwas weh. Die Zeit verstrich gnadenlos. Ich nippte an meinem Bier. Es gab kein Durchkommen.
„Hey, wie alt seid ihr?“
„Ich bin 26“, sagte die Dicke.
„Warum willst du das wissen?“, fragte die Toughe.
„Ok, ich schätze dich auf…,“,ich überlegte und schaute ihr dabei fest ins Gesicht, besah mir ihren schönen, vollen Mund und die wangenlangen, wirbeligen Haare. Sie spielte gut mit, riss die Augen auf und übte Druck aus. „Mhhhmmm…,ihr seid gleich alt.“
„Nein, und jetzt verzieh dich.“
„Hey, wir wollen uns doch nur unterhalten.“
Sie standen auf und hauten ab.
Die Dicke schaute sich nochmal um.
Ich saß dort wie festgemeißelt. Der Löwe plätscherte in seine Badewanne. Die Ampel konnte sich wieder mal nicht entscheiden.
„Scheiße, das ging daneben.“ „Man kann nicht immer Glück haben.“
Die vielen Bierflaschen beruhigten mich etwas. Ich trank einen Schluck. Keine Sorge. Man fragte etwas und bekam Antwort. Das allein war es wert. Mit Gerechtigkeit hatte es nichts zu tun.

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Comments:

Returning home from a long, dusky trail, Konrad suddenly realizes that he hasn't seen some old friends of his in a while. Paying them a visit, he struggles with modern city live constraints, suffering a sudden heart attack while standing on a crossroad, waiting for the traffic to pass by. In the moment of his death he is visited by two angels in disguise, a crispy young chicken-style angelo and a fat one who tries to trick him into cutting his hair. In fact the fat one might have been (a fat variant of) Jesus, but as they got stuck upon complicated ways of dis-argumentation, Konrad turned away. Waking up again, he resettles on his drinking career, returning to the dusky road that lies ahead of him.

by: Phillip Jeffries

@ Thu, 16 Aug 2018 12:52:24 UTC +00:00

Hello. And Bye.

by: an anonymous faintheard (185.130.184.253)

@ Fri, 09 Nov 2018 06:17:55 UTC +00:00

Du willst also eine richtige Fickgeschichte? Kannst Du haben.

by: loboTommy

@ Fri, 09 Nov 2018 10:35:49 UTC +00:00

Wir scheissen alle ins gleiche Klo

by: Sarah, Michael, Finn und Lido

@ Wed, 19 Dec 2018 12:13:37 UTC +00:00

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by: an anonymous faintheard (95.154.200.187)

@ Mon, 18 Mar 2019 12:04:00 UTC +00:00

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by: an anonymous faintheard (193.165.151.62)

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